: Papst will für Arafat und Palästinenser beten
■ Autonomieregierung in Gaza wird nach Korruptionsvorwürfen umgebildet
Gaza/Vatikanstadt/New York (AFP/dpa) – Nach der gestrigen Unterredung im Vatikan hat Papst Johannes Paul II. Palästinenserpräsident Jassir Arafat die Unterstützung des heiligen Stuhls im Nahost-Friedensprozeß zugesagt. Eingegangene Verpflichtungen und internationales Recht müßten respektiert werden, erklärte das katholische Kirchenoberhaupt. „Ich werde für Sie und Ihr Volk beten“, sagte der Papst.
Das Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) beschloß am Donnerstag abend eine baldige Regierungsumbildung. Nach Angaben des Komitees, der obersten Instanz der Palästinenser, sollen die neuen Minister innerhalb von zehn Tagen nach der nächsten Parlamentssitzung am kommenden Montag ernannt werden. Deshalb seien die Abgeordneten aufgerufen worden, ein angekündigtes Mißtrauensvotum zu verschieben. Das Palästinenserparlament hatte Arafat zu der Umbildung des Kabinetts aufgefordert, dem sie Korruption vorwerfen.
Der UN-Sicherheitsrat hat sich am Donnerstag „besorgt“ über den Bau neuer Wohnungen für jüdische Siedler im arabischen Ostteil Jerusalems geäußert. Aus Sorge über die großen Spannungen im Nahen Osten bekräftigte das Gremium, alle Bemühungen zu unterstützen, die zu einer Wiederaufnahme der Friedensgespräche führen. Das israelische Innenministerium hatte am Dienstag den Bau von 58 neuen Wohnungen auf dem Ölberg in Ostjerusalem genehmigt, die für Talmudschüler bestimmt sein sollen. Der ständige Beobachter der Palästinenser bei der UNO, Nasser el Kidwa, hatte den Sicherheitsrat aufgefordert, sich mit der Angelegenheit zu befassen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen