: Ferdinand Piäch greift nach der nächsten Luxusfirma
■ Nach Rolls-Royce will VW auch den italienischen Sportwagenhersteller Lamborghini kaufen
München (rtr/dpa/taz) – VW- Chef Ferdinand Piäch will noch mehr Glanz. Jetzt hat das VW- Tochterunternehmen Audi eine Vorvereinbarung zum Kauf des renommierten italienischen Luxussportwagenherstellers Lamborghini geschlossen. Damit soll nach dem Erwerb der konservativ-edlen Marken Rolls-Royce und Bentley auch der sportive Exot aus Italien einen Platz unter dem Dach des Massenherstellers Volkswagen finden.
Der Markennamen Lamborghini hat unter Autoliebhabern einen guten Klang, obwohl die Firma in Santá Agata Bolognese pro Jahr nur 200 ihrer Modelle, die ab 350.000 Mark aufwärts kosten, verkauft. „Den Namen Lamborghini kennt doch jedes Kind. Er ist in jedem Auto-Quartett enthalten“, sagte ein Audi-Vertreter voller Vorfreude. Wirtschaftlich, da sind sich Beteiligte und Beobachter einig, hat die Übernahme der italienischen Marke dagegen nur ein geringes Gewicht. Dies gilt Börsenexperten zufolge unabhängig vom Kaufpreis. Dieser könnte ihren Kalkulationen zufolge bei rund 200 Millionen Mark liegen.
Bei dem spektakulären Einkauf in Italien profitieren VW und Audi offenbar von der asiatischen Wirtschafts- und Finanzkrise. Denn die bisherigen Eigentümer, Tommy Suharto, der Sohn des kürzlich aus dem Amt vertriebenen Expräsidenten Indonesiens, und die malaysische Mycon-Gruppe, benötigten Geld. Indonesien und Malaysia gehören zu den besonders von der seit Monaten andauernden Krise betroffenen Ländern.
Audi verhandelt außerdem derzeit mit dem Noch-Rolls-Royce- Eigentümer Vickers über den Erwerb des Hochleistungsmotorenherstellers Cosworth.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen