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Räder unter der Lupe

■ S-Bahn steht still: Radaufbau wie ICE

Alle neuen Hamburger S-Bahnzüge sind bis auf weiteres aus dem Verkehr gezogen. Der Vorstand der Deutschen Bahn hatte gestern festgestellt, daß einige Stadtbahnzüge, darunter die 25 neuen Hamburger S-Bahnzüge, einen ähnlichen Radaufbau haben wie der ICE, der vor eineinhalb Wochen in Eschede tragisch verunglückte.

„Vorsorglich“, so S-Bahn-Sprecher Detlef Rother, würden die Fahrzeuge jetzt in den Instandhaltungswerken in Ohlsdorf untersucht. Sämtliche Radscheiben würden „ultrabeschallt“. Akute Probleme, beschwichtigte Rother, habe es mit den Rädern der „nagelneuen“ Wagen aber bisher nicht gegeben. Es handele sich um eine „reine Vorsichtsmaßnahme“. In ein bis zwei Wochen könnten die Untersuchungen abgeschlossen sein.

So lange müssen S-Bahn-Reisende geringfügige Verspätungen in Kauf nehmen. Insbesondere zur Hauptverkehrszeit zwischen sieben und neun Uhr morgens wird es zu Behinderungen kommen. Einzelne Züge auf den „Verstärkerlinien“ S 11 (Ohlsdorf-Blankenese) und S 2 (Pinneberg-Bergedorf) fallen ganz aus, die übrigen Züge sind voller als üblich. „Der Ausfall ist durch unseren Reservebestand nicht auszugleichen während der Hauptverkehrszeit, wo alle Züge im Einsatz sind“, so Rother.

Die Deutsche Bahn beschloß unterdessen, erneut alle 59 ICE-Züge der ersten Generation auf mögliche Radbrüche zu überprüfen. Es soll ein Ersatzfahrplan erstellt werden. Verspätungen im Fernverkehr und im Hamburger Nahverkehr seien nicht auszuschließen. hh

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