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■ Berliner TelegrammDiepgen gedachte der Opfer des 17. Juni 1953

Bundesregierung, Berliner Senat und das Abgeordnetenhaus haben gestern bei einer zentralen Gedenkveranstaltung in Berlin der Opfer des Aufstandes in der DDR vom 17. Juni 1953 gedacht. „Auch nach 45 Jahren hat dieser Tag seine Bedeutung für das deutsche Volk und seine Geschichte nicht verloren“, sagte Bundesbauminister Eduard Oswald (CSU) bei einer Kranzniederlegung an der Gedenkstätte im Friedhof Seestraße. Oswald rief dazu auf, allen Tendenzen entgegenzutreten, daß Radikale je wieder politischen Einfluß in Deutschland gewinnen. Die Ideen und Ideale des demokratischen und sozialen Rechtsstaates müßten stets neu erarbeitet werden. Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) warnte vor Ansätzen von DDR-Nostalgie. Der Charakter dieses totalitären Systems dürfe weder vergessen noch verdrängt werden. Diepgen rief zu einer aktiven Politik für Freiheit und Selbstbestimmung auf. Die Ereignisse des 17. Juni 1953 dürften aus der Erinnerung des deutschen Volkes nicht verschwinden. An dem Aufstand hatten sich bis zu 300.000 Menschen beteiligt. Ausgangspunkt war ein Streik von Ostberliner Bauarbeitern gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen. Die Demonstranten verlangten aber auch freie Wahlen. Sowjetische Panzer schlugen die Erhebung nieder. Mindestens 125 Menschen kamen ums Leben. dpa

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