Köpke gegen Jugos großzügig

■ Äußerst schmeichelhaftes 2:2 der Deutschen Fußball-Nationalelf gegen starke Jugoslawen

Berlin (taz) – „Die Jungs haben es gut gemacht. Sie haben diese Niederlage noch in ein Unentschieden umgebogen.“ Bundestrainer Berti Vogts kam mit diesem Resümee des 2:2 gegen Jugoslawien im zweiten WM-Gruppenspiel der deutschen Mannschaft in Lens der Wahrheit ziemlich nahe. Denn 70 Minuten lang hatten die deutschen Nationalspieler gegen die einsatzfreudigen, harten und technisch versierten Jugoslawen eine desolate Leistung gezeigt. Stürmer wie Abwehrspieler glänzten durch Fehlpässe und Torwart Köpke ergänzte seine Vordermänner kongenial: Beim 0:1 machte er zumindest eine unglückliche Figur, das 0:2 ermöglichte er dann durch einen glatten Fangfehler. Ein jugoslawisches Eigentor nach einem abgefälschten Freistoß in der 73. Minute war dann der Anschlußtreffer, Bierhoff glich in der 80. Minute bei einer der wenigen deutschen Chancen aus. Lothar Matthäus, zur zweiten Halbzeit von der Bank geholt, zog aus dem Unentschieden Kraft und schaut nach vorn: „Die Moral ist in Ordnung.“ Das trifft sich gut, wenn man am Donnerstag gegen den Iran spielt.

Schlagkräftiger als die Kicker zeigten sich vor und nach dem Spiel deutsche Hooligans. Sie bewarfen Polizisten mit Stühlen und Flaschen. Es gab Verletzte und 30 Festnahmen. ci WM-Seiten 18 und 19