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Entmachtung auf Raten

■ Intendanten der Deutschen Oper wird nun auch künstlerischer Direktor zur Seite gestellt

Götz Friedrich, Generalintendant der Deutschen Oper Berlin, muß seinen Stuhl nicht räumen. Ihm soll jedoch neben dem für finanzielle Angelegenheiten zuständigen Geschäftsführer André Schmitz noch ein künstlerischer Direktor zur Seite gestellt werden. Zugleich befürwortet die Kulturverwaltung, weniger Inzenierungen auf die Bühne zu bringen, das Programm mit publikumsträchtigeren Operetten aufzupeppen und das Millionendefizit mittels eines Sanierungsplans zu senken. Der Etat des Hauses an der Bismarckstraße weist ein Soll von 19 Millionen Mark aus. Der Personalrat hatte den Intendaten aufgefordert, seinen Hut zu nehmen. Vor dem Parlamentsausschuß Theater bekräftigte Friedrich gestern, die Bühne „weiterzuführen“. Auch Kultursenator Peter Radunski (CDU) will mit Friedrich weitermachen. Zu Friedrichs „Verpflichtungen“ mit der Kulturverwaltung zählen der Abbau des Balletts und die schrittweise Einsparung von 3 Millionen Mark jährlich.

Für Alice Ströver, kulturpolitische Sprecherin von Bündnis 90/Die Grünen, bedeutet der Beschluß „eine sukzessive Kastration Friedrichs“. Der Intendant könne weder über die Finanzen noch über das künstlerische Programm frei entscheiden. Die Finanzmisere sei zudem hauptsächlich darin begründet, daß Kultursenator Radunski seiner Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sei. rola

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