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Massenarmut droht

■ 50 Millionen Indonesier könnten wegen der Wirtschaftskrise unter die Armutsgrenze fallen

Jakarta (rtr/AFP/taz) – Bis zu 50 Millionen Menschen in Indonesien sind angesichts der jüngsten Wirtschaftskrise von Armut bedroht. Das schätzt die Weltbank in ihrem am Montag veröffentlichten aktuellen Bericht. Mindestens 20 Millionen Indonesier müßten damit rechnen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Die Bank kündigte Unterstützung für das Schulsystem des Landes an. Generell wolle man künftig nicht mehr einzelne Entwicklungsprojekte, sondern Regierungsprogramme finanzieren. Indonesien hofft, daß nun auch der Internationale Währungsfonds (IWF) seine Finanzhilfen wieder freigibt.

Der IWF hatte im vergangenen Jahr ein Hilfspaket in Höhe von 40 Milliarden US-Dollar beschlossen, aber im Januar nach der Auszahlung einer ersten Tranche von vier Milliarden Dollar wieder gestoppt, um den damaligen Staatschef Suharto zu Reformen zu zwingen. Dieser hatte im Mai nach Massenunruhen zurücktreten müssen.

Für die Schulen will die Weltbank in den kommenden fünf Jahre Hilfen in Höhe von 292 Millionen Dollar (rund 525 Millionen D-Mark) bereitstellen. Weitere 98 Millionen Dollar wird die Asiatische Entwicklungsbank beisteuern.

Indonesien hat 200 Millionen Einwohner und ist damit das viert bevölkerungsreichste Land der Erde. In den vergangenen Monaten hatte das Wetterphänomen El Nino eine schwere Dürre verursacht und große Teile der Ernte vernichtet. Außerdem ist das Land von der Finanzkrise in Asien und von schweren politischen Unruhen betroffen. Indonesiens Wirtschaftsminister Ginandjar Kartasasmita erklärte, ohne ein Umschuldungsabkommen könne Indonesien die Krise nicht überwinden. Die USA hätten dabei allerdings schon ihre Hilfe zugesagt.

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