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Holbrooke unternimmt Vermittlungsversuch im Kosovo

■ Volker Rühe lehnt Truppeneinsatz rund um Kosovo ab. Kontaktgruppe berät Anfang Juli

Belgrad/Bonn (AP/AFP) – Der US-Diplomat Richard Holbrooke hat gestern eine Mission im Konflikt um die serbische Provinz Kosovo gestartet. „Wir versuchen zu verhindern, daß die Kämpfe eskalieren und zu einem Krieg führen“, sagte Holbrooke nach seinem Gespräch mit dem makedonischen Präsidenten Kiro Gligorov und Ministerpräsident Branko Crvenkovski in der makedonischen Hauptstadt Skopje. Dort sollte er am Nachmittag auch den Führer der Kosovo-Albaner, Ibrahim Rugova, treffen. Anschließend sollte der US-Gesandte nach Belgrad reisen. Er werde Milošević klar zu verstehen geben, daß die Forderungen der Kontaktgruppe kein Menüvorschlag seien, aus dem er auswählen könne, sagte US- Außenamtssprecher James Rubin.

Unterdessen hat Verteidigungsminister Volker Rühe (CDU) zu äußerster Vorsicht in der Diskussion über Militärmaßnahmen der Nato in der Kosovokrise geraten. Eine Intervention könne „nur ein letztes Mittel sein“, sagte Rühe gestern in Bonn. Auch die Stationierung von Bodentruppen in Makedonien und Albanien, sei „nicht geeignet, zur Sicherung der Stabilität in der Region wirksam beizutragen“. Die Balkan-Kontaktgruppe wird voraussichtlich am 1. Juli in Bonn über eine Lösung des Konflikts beraten. Darauf hätten sich Kinkel und sein russischer Kollege Primakow verständigt, teilte das Auswärtige Amt mit. Rund 800 serbische Zivilisten sind nach Berichten des Serbischen Medienzentrums aus ihren Dörfern geflohen. Albaner hätten sie angegriffen und die Häuser in der Nähe der Stadt Klina angezündet.

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