piwik no script img

USA: Bagdad hat Nervengas VX produziert

■ Irak weist die Vorwürfe zurück. UN-Sicherheitsrat berät über Fortsetzung des Embargos

Washington (AFP) – Irak hat nach Überzeugung des Pentagon Anfang der neunziger Jahre seine Raketen mit dem tödlichen Nervengas VX ausgerüstet. US-Präsident Bill Clinton erklärte in Washington, Laboruntersuchungen der US-Armee an den Resten zerstörter irakischer Gefechtsköpfe hätten Spuren des Gases nachgewiesen. Clinton bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der Washington Post. Deswegen habe sich die Haltung seiner Regierung als richtig erwiesen, auf einer Beibehaltung der Sanktionen gegen Bagdad und der Kontrolle der irakischen Rüstung zu beharren, sagte Clinton. Der UN-Sicherheitsrat in New York wollte noch gestern abend über das Embargo gegen Irak beraten.

Bagdad, das die Produktion von VX bestreitet, wies die Beschuldigungen als „Lügen“ und „Machenschaften der USA“ zurück und warnte vor „schweren Folgen“, sollten die UN-Sanktionen aufgrund der US-Vorwürfe länger aufrechterhalten werden.

Wie Clinton betonte, zeigten die Laborbefunde, „daß die Entscheidung richtig war, uns einer Aufhebung der Sanktionen zu widersetzen, bis alle Resolutionen der Vereinten Nationen respektiert werden“. Durch die Untersuchungen der US-Armee im Auftrag der UN-Kommission für die Abrüstung Iraks (Unscom) werde die US-Position gegenüber den Mitgliedern des Sicherheitsrates gestärkt, die sich für eine baldige Aufhebung der Sanktionen und Rüstungskontrollen einsetzten. Irak hatte wiederholt erklärt, daß seine Versuche zur Herstellung von VX fehlgeschlagen seien.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen