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Rugova zu Besuch in Bonn

■ Kinkel lehnt Unabhängigkeit des Kosovo ab

Bonn (dpa) – Der politische Führer der Kosovo-Albaner, Ibrahim Rugova, hat sich mit seiner Forderung nach Unabhängigkeit der Krisenprovinz eine klare Absage in Bonn geholt. „Wir wollen für den Kosovo eine Autonomielösung, etwas anderes können wir nicht unterstützen“, sagte Außenminister Klaus Kinkel gestern nach einem Treffen mit Rugova.

Rugova plädierte wie zuvor bei der Nato in Brüssel für einen „unabhängigen, neutralen Kosovo“ mit Garantien für die dort lebende serbische Minderheit. Erster Schritt könnte ein internationales Protektorat sein, sagte er vor Journalisten. Er appellierte an die internationale Gemeinschaft, die Angriffe der serbischen Sicherheitskräfte auf Dörfer der ethnisch-albanischen Bevölkerungsmehrheit zu stoppen. Gespräche mit dem jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milošević könne es erst geben, wenn diese Aggressionen beendet seien.

Kinkel teilte mit, die westlichen Staaten dächten über einen Abbruch der diplomatischen Beziehungen mit Belgrad nach, falls Milošević seine Zusagen für eine politische Lösung des Kosovo-Problems nicht einhalte. Er forderte er die militanten Kosovo-Albaner auf, die „hochexplosive Lage“ nicht zu verschärfen. Dazu sagte Rugova, er bemühe sich um eine Annäherung an die kämpfenden Gruppen, vor allem an die Untergrundarmee UCK.

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