: Streiks bremsen GM-Gewinn
■ 1,2 Milliarden Dollar kostet der Ausstand General Motors bis jetzt
Washington (rtr) – Die Streiks in zwei konzerneigenen Zulieferwerken kosten den US-Autohersteller General Motors (GM) bisher fast 1,2 Milliarden Dollar. Entsprechend dünn werde der Gewinn des zweiten Quartals ausfallen, teilte GM am Dienstag in einer Meldung an die US-Börsenaufsicht SEC in Washington mit.
Der bislang größte Streik, den die Belegschaft vor zwei Jahren durchgeführt hatte, hatte den Konzern 900 Millionen Dollar gekostet.
Ein Ende des Ausstands, an dem sich die 9.200 Beschäftigten der zwei GM-Teilewerke in Flint (Michigan) beteiligen, ist nicht abzusehen, darin stimmen beide Seiten überein. Er dauert bereits seit dem 5. Juni an. Der Ausfall der Produktion in den Zulieferwerken hat zur zeitweisen Schließung von 26 der 29 GM-Montagewerke in Nordamerika geführt. Fast 163.000 Mitarbeiter in den USA, Kanada und Mexiko hat der Konzern seitdem nach Hause geschickt.
Anlaß für den Streik war die Ankündigung des Konzerns, im Rahmen der geplanten Umstrukturierung Stellen abzubauen und Teile der Produktion ins Ausland zu verlagern. Das Management hatte erklärt, „umfassende Rationalisierungsmaßnahmen“ seien nötig, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Am Dienstag waren die Verhandlungen zwischen dem Unternehmen und der Gewerkschaft UAW fortgesetzt worden, die bereits am Montag begonnen hatten. Nach dem Treffen hatte GM-Nordamerika-Chef Donald Hackworth erklärt, eine Einigung sei nicht in Sicht. Von den Streiks bei GM sind auch Tausende Beschäftigte von Zulieferern und anderen Firmen betroffen.
Die Arbeiter im GM-Bremsenwerk in Dayton ermächtigten die Gewerkschaftsführer unterdessen, einen Streik auszurufen. Die GM- Beschäftigten in Dayton hatten bereits an dem Streik vor zwei Jahren teilgenommen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen