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Lokalkoloratur

Für die Mannen beim Hamburger Energieversorger HEW war er stets ein Outsider, nicht nur wegen des Rings im Ohr: Alexander Porschke ist den Beschäftigten des Atomkonzerns suspekt, weil er GALier und Atomkraftgeg-ner ist. Das ist er als Umweltsenator und damit HEW-Aufsichtsrat weiterhin. Die HEWler, die um 1000 Atom-Jobs fürchten, sollte Porschke in den Finanzausschuß der HEW einziehen und dort Einfluß nehmen auf die Investitionspolitik, rächen sich: Seit acht Monaten lassen sie ihn bei der Wahl in das wichtigste Entscheidungsgremium des Konzerns durchrasseln: Der HEW-Aufsichtsrat, der die Ausschuß-Mitglieder wählt, ist paritätisch mit je zehn Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretern besetzt. Weil aber immer ein oder mehrere Arbeitgeber-Vertreter, Porschkes Unterstützer, fehlten, scheiterte seine Wahl. Für die nächste Sitzung soll der Senator um vollzähliges Erscheinen gebeten haben. hh

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