: „Mit uns nicht“
■ Die kleinen Kliniken wehren sich gegen ein neues Sternschanzenkrankenhaus
Die nicht staatlichen Kliniken rund um das Schanzenviertel sind gegen den Bau eines Sternschanzenkrankenhauses. „Mit uns nicht“, stellt der Geschäftsführer des Michaelis Krankenhauses, Matthias Nowack, klar. „Das Neuordnungskonzept ist in keiner Weise mit uns abgesprochen worden.“
Anfang voriger Woche hatte sich Heinz Lohmann vom Landesbetrieb Krankenhäuser (LBK) mit dem Vorschlag aus dem Fenster gehängt, im Schanzenviertel eine neue Klinik zu bauen (taz berichtete). Der ehrgeizige Plan würde die Fusion – und damit die Schließung – der fünf umliegenden Häuser voraussetzen. Das sind, neben dem kleinen Michaelis Krankenhaus, die freigemeinnützigen Kliniken Elim, Jerusalem, Alten Eichen und und Beim Andreasbrunnen.
Nowack selbst erfuhr aus der Zeitung von der Idee. Seine Kritik: „Die kleinen Häuser sind gut ausgelastet und stehen laut einer Umfrage der Deutschen Angestellten Krankenkasse auf der Hitliste der Patienten ganz oben.“ Von Schließungsplänen also keine Spur – trotz knapper Budgets und der Weissagung von LBK-Chef Lohmann, nur die 20 größten der 42 Hamburger Krankenhäuser hätten langfristig eine Chance.
Der Plan, auf dem Eimsbüttler Sportplatz zwischen Kaifu und Hoher Weide einen Neubau zu errichten, ist nicht neu. Bislang handelte es sich dabei ebenso um ein Hirngespinst wie bei Lohmanns Idee, einen Krankenhausturm auf dem Schlachthofgelände im Schanzenviertel hochzuziehen. Worauf der Landesbetrieb, der seine Betten insbesondere in der Chirurgie und Gynäkologie nicht mehr auslasten kann, schielt, ist klar: Allein das Michaelis Krankenhaus versorgt im Jahr rund 15.000 PatientInnen.
Lisa Schönemann
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen