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Gegen die Jangtse-Flut „kämpfen oder sterben“

■ In China fordern die Überschwemmungen immer mehr Opfer. Die ersten Deiche halten den Fluten nicht mehr stand. Millionen kämpfen gegen das Wasser. Keine Ende des Regens in Sicht

Peking (AFP/rtr/taz) – 2.500 Menschen sind bisher den schweren Überschwemmungen am Jangtse in Zentralchina zum Opfer gefallen. Dies meldete gestern die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, ohne jedoch zu sagen, woher diese Zahl rührt. Bisher war die Zahl der Opfer der seit Juni andauernden Überschwemmungen von den Behörden halb so hoch angegeben worden. In der Nacht zu gestern hat die dritte Hochwasserwelle die Sieben-Millionen-Einwohnerstadt Wuhan passiert. Oberhalb von Wuhan waren zuvor in der Provinz Hubei die ersten Deiche gebrochen. Mindestens drei Stauwehre bei der Stadt Honghu hätten der dritten Hochwasserwelle nicht standgehalten. Durch die Brüche wurde nach Angaben eines örtlichen Wasserbauingenieurs zumindest die unmittelbare Gefahr für die Stadt Wuhan abgewendet.

Gestern warnte das Rote Kreuz vor dem Ausbruch von Seuchen durch die Verschmutzung von Trinkwasser. Mehrere Millionen Erwachsene und Kinder seien der Gefahr von Darmerkrankungen ausgesetzt. Nach Angaben von Xinhua wurden sieben Verantwortliche für den Hochwasserschutz bestraft, weil sie ihre Pflichten vernachlässigt hätten.

In der Nachbarprovinz Jiangxi erwarteten die Bewohner in der Stadt Jiujiang mit Furcht die gestrigen Abendstunden, in denen das Wasser seinen kritischen Pegel erreichen sollte. In der Provinz Hunan wurden gestern weitere 200.000 Menschen evakuiert. Die Meteorologen machten keine Hoffnung, daß der schwere Regen bald aufhört. In Jiujiang kämpfen eine Million Chinesen gegen das Wasser. Präsident Jiang Zemin rief sie auf, „zu kämpfen oder zu sterben“, berichtete China Daily.

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