: Stop and go bei der Tour
■ Bummelstreik der Radfahrer gegen Polizeiaktionen
Berlin (taz) – Bei Kilometer 32,5 der gestrigen 17. Etappe der Tour de France von Albertville nach Aix-les-Bains war erst mal Schluß. Das Feld, bis dahin schon sehr gemächlich unterwegs, stoppte, und die 134 Radprofis nahmen ihre Rückennummern ab. Die Aktion war ein Protest gegen die Inhaftierung von vier Fahrern des TVM-Teams am Abend zuvor, die zu Dopingkontrollen in ein Krankenhaus gebracht und erst nach Mitternacht freigelassen wurden. Ähnliche Maßnahmen so hieß es, seien für gestern abend geplant.
Die Profis forderten eine Erklärung des Innenministers, daß keine Polizeiaktionen mehr stattfinden würden. Diese Zusage gab es nicht, aber Tour-Direktor Leblanc versprach, eine „würdige“ Behandlung bei Vernehmungen zu erwirken, und konnte das Peloton so zum Weiterbummeln bewegen. Ohne Laurent Jalaberts Once- Team allerdings, das die Tour gestern ebenso wie die Mannschaften Banesto und Riso Scotti beendete. Bericht Seite 11
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