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„Psychisch auffällig“

■ Gefangener steckt seine Zelle in Brand. Fünf Verletzte in Untersuchungsgefängnis

Bei einem Feuer im Hamburger Untersuchungsgefängnis am Holstenglacis sind gestern fünf Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Ein 27jähriger Gefangener erlitt schwere Verbrennungen, nachdem er eine Matratze in seiner Zelle in Brand gesteckt hatte. Der Schwerverletzte sei in eine Spezialklinik gebracht worden, sagte Justizsprecherin Anette Pflaum. Drei Justizbeamte hätten außerdem schwere, ein weiterer Beamter eine leichte Rauchvergiftung erlitten.

Die Justizbeamten waren nach einem Feueralarm zu der Zelle des wegen Urkundenfälschung verurteilten Rumänen gerannt. Die Beamten hatten die Tür jedoch nicht sofort öffnen können, weil der 27jährige die brennende Matratze in den Türrahmen geklemmt hatte. Erst mit einer Zeitverzögerung sei es gelungen, die Tür zu öffnen. In diesem Augenblick soll der Gefangene das Fenster seiner Zelle geöffnet haben. Durch die Sogwirkung sei eine Stichflamme entstanden, die durch die Zelle schoß. Obwohl der Mann in eine feuchte Decke gehüllt war, erlitt er schwere Brandverletzungen.

Der 27jährige ist nach Angaben von Justizsprecherin Pflaum zu seinem eigenen Schutz in der Untersuchungshaftanstalt untergebracht, weil er als Belastungszeuge in einem Prozeß aussagen soll. Zum Motiv für die Brandstiftung konnte Pflaum keine Angaben machen. Der Rumäne sei schon zuvor „psychisch auffällig“ gewesen. Daher schließe sie einen Selbstmordversuch aus. Denn dann, so Pflaum, „hängt man sich doch keine feuchte Decke um“. kva

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