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Wagenburg Revaler Straße aufgelöst

■ Mietvertrag durfte nach Gerichtsbeschluß nicht verlängert werden. Ursprünglicher Standort an der Schillingbrücke liegt immer noch brach

Gestern wurde die Wagenburg an der Revaler Straße offiziell aufgelöst. Damit gibt es in Friedrichshain keine Wagenbewohner mehr. Schon vor einem Jahr hatten die Rollheimer umziehen müssen, weil ihr ursprünglicher Standort an der Schillingbrücke bebaut werden sollte. Das Grundstück liegt bis heute brach. Dort will der Investor OMG ein Hotel für die Ibis-Kette sowie Büros und Wohnungen bauen. Die OMG hatte damals wegen „Baubeginns“ auf den Umzug gedrängt und sogar notwendige Aufräumarbeiten an dem Ausweichgrundstück mit finanziert. Der Bezirk hatte dann einen Mietvertrag für zunächst ein Jahr mit den Rollheimern abgeschlossen, obwohl laut Senatsbeschluß keine Ausweichflächen für Wagenburgen bereitgestellt werden sollten.

Doch der Neubau scheiterte bis heute am Baurecht. „Bei der Aufstellung des Bebauungsplans gab es Probleme mit der Detailabstimmung“, begründet Reinhard Meyer, Leiter des Friedrichshainer Stadtplanungsamtes, die „nicht vorhersehbare Verzögerung“. Inzwischen fehlen für die Baugenehmigung nur noch die Unterlagen des Investors. Ursprünglich hatte sich die OMG gegenüber der Hotelkette Ibis verpflichtet, den Neubau bis zum Ende dieses Jahres fertigzustellen. „Wir halten an dem attraktiven Standort fest“, erklärte gestern Dieter Kornek, bei Ibis zuständig für die Entwicklung der Economy-Hotels. Sollte der Neubau auch bis zum Jahr 2000 nicht möglich sein, werde man einen anderen Standort suchen.

Wagenbewohner Joie ärgert sich im Nachhinein über den „voreiligen Umzug“. Schließlich habe die Bezirksverordnetenversammlung 1997 ein Bleiberecht für die Wagenburg bis zum Baubeginn beschlossen. Auch an der Revaler Straße hatten die Rollheimer kein Glück. Nachbarn hatten erfolgreich gegen die Ansiedlung der Wagenburg geklagt. Der Mietvertrag durfte daher nicht verlängert werden und lief gestern aus.

Die meisten Rollheimer sind schon fortgezogen. „Ein Teil lebt jetzt in einer Wagenburg in Potsdam“, berichtet Joie. Andere hätten sich Wohnungen gesucht. Nach Darstellung des stellvertretenden Bürgermeisters Dieter Hildebrandt (PDS) hat der Bezirk zwar angeboten, Wohnungen aus dem sogenannten „geschützten Marktsegment“ zu vermitteln. Auf Nachfrage mußten die Rollheimer aber erfahren, daß der Bezirk derzeit gar nicht über solche Wohnungen verfüge, berichtet Wagenbewohner Joie. Gereon Asmuth

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