: CDU-PolitikerInnen für Abtreibungspille
■ SPD bekommt Beifall für Vorhaben, umstrittenes Mittel einzuführen
Hamburg/Bonn (dpa/AP) – Für das Zulassen der Abtreibungspille RU 486 in der nächsten Legislaturperiode haben sich nach der SPD überraschend auch PolitikerInnen von Union und FDP ausgesprochen. Die stellvertretende Vorsitzende der Frauen-Union, Barbara Stober, sagte der Bild-Zeitung, wenn sich eine Frau zum Abbruch entschieden habe, dann sollten ihr auch „alle medizinischen Möglichkeiten zur Verfügung stehen, die für sie in dieser Situation am besten“ seien. Auch der CDU- Rechtsexperte Horst Eylmann plädierte für die Zulassung von RU 486: „Es geht darum, wie ein Abbruch möglichst schonend durchgeführt werden kann.“ Zustimmend äußerten sich auch die FDP- PolitikerInnen Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und Jürgen Möllemann. Eine weitere positive Reaktion kam vom Berufsverband der Frauenärzte. Dessen Argumentation: Wenn Schwangerschaftsabbrüche erlaubt seien, müßte auch die schonendste Methode erlaubt sein. Dagegen warf die Vorsitzende der Frauen-Union der CSU der SPD vor, sie mache mit der Abtreibungspille Wahlkampf. Es sei nicht Aufgabe der Politik, sich für eine Abtreibungspille einzusetzen.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen