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Mit Bomben gegen US-Einrichtungen

■ Seit Jahren werden US-Bürger immer wieder Opfer von Anschlägen

Hamburg (dpa) – Amerikanische Einrichtungen und Flugzeuge sind seit vielen Jahren bevorzugte Ziele des internationalen Terrorismus. Im vergangenen Jahr kamen nach Darstellung einer US-Regierungsstudie bei weltweit 123 antiamerikanischen Anschlägen sieben Amerikaner ums Leben. 1996 hatte es sogar 23 US-Terroropfer gegeben. Die offenbar konzertierten Attacken von gestern reihen sich in eine Serie schwerer antiamerikanischer Anschläge im Ausland seit den 80er Jahren ein:

18. April 1983, Beirut (Libanon): Die Explosion einer LKW- Bombe zerstört den Mittelteil der US-Botschaft in West-Beirut. Unter den 66 Toten sind 17 Amerikaner. Die USA machen für den Anschlag die von Iran unterstützte Schiiten-Organisation „Heiliger Krieg“ verantwortlich.

23. Oktober 1983, Beirut: 241 US-Marines kommen ums Leben, als ein von Islamisten gesteuerter und mit Sprengstoff beladener Lastwagen frühmorgens vor ihrer Unterkunft nahe dem Beiruter Flughafen explodiert. Fast gleichzeitig explodiert eine Autobombe auch vor dem Hauptquartier französischer Soldaten. Dabei werden 58 Personen getötet.

20. September 1984, Beirut: Erneut verübt die Terrorgruppe „Heiliger Krieg“ einen Anschlag mit einer Autobombe auf die neue US-Botschaft in einem Ost-Beiruter Vorort. Dabei kommen 23 Menschen ums Leben. Unter den zum Teil vielen Schwerverletzten ist auch der Botschafter.

21. Dezember 1988 über Schottland: An Bord einer Boeing 747 der US-amerikanischen Fluggesellschaft PanAm explodiert eine Plastikbombe, die Maschine stürzt auf die Ortschaft Lockerbie. Nach Ansicht der US-Regierung ist der libysche Geheimdienst für den Tod der 270 Menschen verantwortlich. Ende Juli dieses Jahres rückte ein Prozeß gegen die beiden mutmaßlichen lybischen Attentäter Abdal Basset al-Megrahi und Lamin Chalifa Fimah, möglicherweise vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag, in greifbare Nähe. Eine endgültige Entscheidung darüber steht noch aus.

26. Juni 1996, Dhahran (Saudi- Arabien): Vor einem US-Stützpunkt detoniert ein Sprengstoffauto. 19 amerikanische Soldaten und Zivilisten werden dabei getötet und fast 400 Menschen verletzt. Einen Tag nach dem Anschlag geht bei der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung al- Arab ein anonymer Anruf ein. Ein Mann erklärt, das Attentat gehe auf das Konto einer „Legion des Märtyrers Abdullah al-Husaifi“. Bis zu diesem Zeitpunkt ist diese Gruppierung noch nicht in Erscheinung getreten.

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