Hehrer Sache profan gekündigt

Die Mission, das Kunst&Suppe-Kombinat im Bieberhaus, befürchtet ihre Auflösung: Die von der städtischen Sprinkenhof AG seit November vergangenen Jahres mietfrei zur Verfügung gestellten Räume wurden zum 31. August gekündigt. Zur Begründung wurde auf die wirtschaftliche Notwendigkeit einer Neuvermietung sowie – armes Hamburg – auf die „Beeinträchtigung des Umfeldes“ verwiesen. Die Mission, die als künstlerisch-soziales Projekt aus der Pas-sion Impossible-Inszenierung Christoph Schlingensiefs am Deutschen Schauspielhaus entstand, spricht mit ihrem Angebot von kostenloser Suppe und künstlerischem Programm viele Obdachlose an, deren Existenz man in der Hansestadt selbst und vor allem am Hauptbahnhof gerne leugnen möchte.

In Verhandlungen mit der Sprinkenhof AG und der Kulturbehörde vergangene Woche konnte die Raumfrage nicht gelöst werden, da die Mission sowohl aus politischen Gründen als auch der infrastrukturellen Anbindung an das Schauspielhaus wegen unbedingt am Hauptbahnhof bleiben will. Zur Unterstützung der eigenen Sache verwandelt sich das anfangs durch Paten getragene, mittlerweile selbstverwaltete Projekt ab dem 18. August in eine „Notrufsäule“ mit täglich wechselndem Programm.

Wer das Notstandsprogramm unterstützen möchte, künstlerisch oder finanziell, meldet sich bitte in der Mission unter der Telefonnummer 28 05 14 62. Gleiches gilt für Menschen, die bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten behilflich sein können. ck