: Gewerkschaft kritisiert Übernahme
■ DAG warnt vor „Kannibalismus“ zwischen Wohnungsgesellschaften
Die Gewerkschaft DAG hat Finanzsenatorin Annette Fugmann- Heesing (SPD) aufgefordert, ihrer Gesellschafterverpflichtung bei der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft Hohenschönhausen (Howoge) nachzukommen und ein „Plattmachen“ der Wohnungsbaugesellschaft Lichtenberg (WBL) zu verhindern. Nach dem Kauf der landeseigenen WBL durch die landeseigene Howoge im Dezember vergangenen Jahres, wodurch dem Landeshaushalt eine Viertelmilliarde Mark habe zugeführt werden können, befürchte der WBL- Betriebsrat nun einen „massiven einseitigen Arbeitsplatzabbau“, erklärte gestern DAG-Landesverbandsleiter Hartmut Friedrich.
So gebe es sogenannte schwarze Listen von nicht erwünschten Mitarbeitern der WBL bei der Howoge. Außerdem solle ein Geschäftsbesorgungsvertrag realisiert werden, der Geschäftsführung und Betriebsrat auf „eiskalte Art und Weise entmachtet“. In Lichtenberg, betonte Friedrich, werde zunehmend von einer „feindlichen Übernahme“ gesprochen. Er forderte den Senat zum Einschreiten auf. Einen „Kannibalismus“ zwischen landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften dürfe es nicht geben. Werde das „In-sich-Geschäft“ so umgesetzt, wie es sich jetzt andeute, dürften weitere derartige Geschäfte nicht nur am Widerstand der Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften scheitern, warnte Friedrich. ADN
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