: Wieder Tote im Kosovo
■ EU streitet weiter über Sanktionen
Priština (AP) – Serbische Regierungstruppen haben im Kosovo wieder ganze Dörfer zerstört und mehrere Albaner getötet, wie das Kosovo-Informationszentrum gestern berichtete. Demnach wurden tags zuvor unter anderem drei Mitglieder einer Familie getötet, die aus ihrem unter Beschuß stehenden Dorf fliehen wollte. Gestern morgen beschoß die serbische Artillerie drei Orte, 20 Kilometer westlich von Priština. Auf der Straße zu diesen Orten lagen auch immer noch die Leichen von zwei Kosovo-Albanern, die dort vor vier Tagen getötet wurden. Sie konnten wegen der Kämpfe bislang nicht geborgen werden.
Nach Angaben der Kosovo-Albaner wurden in der 50 Kilometer südwestlich von Priština gelegenen Ortschaft Suva Reka zahlreiche Häuser niedergebrannt. Elf Dörfer nördlich des Ortes seien völlig zerstört worden. Eine unabhängige Bestätigung gab es nicht.
Weiterhin scheitert ein Landeverbot für die jugoslawische Fluggesellschaft JAT in der Europäischen Union am Widerstand Griechenlands. Bei einer Sondersitzung der 15 EU-Botschafter stimmte gestern in Brüssel allein der Vertreter Athens dem Boykott der JAT nicht zu, wie Diplomaten erklärten. Großbritannien habe dagegen seine Vorbehalte aufgegeben. Jetzt wollen die EU-Außenminister den Angaben zufolge auf einem Sondertreffen am 8. September in Brüssel Griechenland überstimmen, um die Sanktionen gegen Jugoslawien wegen des Kosovo-Konflikts umzusetzen. Das Landeverbot für die JAT in der EU war schon Mitte Juni von den europäischen Regierungschefs beim Gipfeltreffen in Cardiff einstimmig beschlossen worden.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen