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Massendemo in Phnom Penh

■ 15.000 KambodschanerInnen fordern Rücktritt von Ministerpräsident Hun Sen

Phnom Penh (AP) – Etwa 15.000 KambodschanerInnen haben gestern in Phnom Penh gegen die Regierung von Ministerpräsident Hun Sen demonstriert und damit das öffentliche Leben in der Hauptstadt lahmgelegt. Es war die bisher größte regierungsfeindliche Demonstration in Phnom Penh. Die Opposition nannte erstmals Bedingungen für eine Beendigung der seit einer Woche andauernden Protestaktionen gegen den Ausgang der Parlamentswahl vom Juli.

Die Kambodschanische Volkspartei Hun Sens kam bei der Wahl auf 41 Prozent der Stimmen, gewann jedoch mit 64 Sitzen über die Hälfte der 122 Parlamentsmandate. Für die Bildung einer neuen Regierung ist allerdings eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Die Opposition erkennt das Wahlergebnis nicht an und fordert den Rücktritt Hun Sens. Ein Angebot zur Bildung einer Koalitionsregierung lehnte sie bisher ab.

In einer gestern verbreiteten Erklärung fordern die Oppositionsführer Prinz Norodom Ranariddh und Sam Rainsy als Bedingung für ein Ende der Protestaktionen eine andere Formel zur Verteilung der Sitze im neuen Parlament. Ferner verlangen sie eine Wahlwiederholung in einigen Bezirken. Ranariddhs royalistische Partei Funcinpec und die Sam-Rainsy-Partei haben mit einem Boykott der neuen Nationalversammlung gedroht, die am 22. September erstmals zusammentreten soll.

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