piwik no script img

Freitags nie

■ In Breitenfelde gibt es die leckersten Bratkartoffeln des Kreises Lauenburg

Ein Geruch durchzieht diesen Gasthof. Ein Geruch von früher, nach Schmalzfett, nach eingelegten Gurken und Sauerfleisch. Und nach einer Spezialität: Im „Siemers Gasthof“ in Breitenfelde gibt es die besten Bratkartoffeln im Landkreis Lauenburg. Hinter dem Tresen steht in einer frisch gestärkten Schürze Anita Buchholtz, die seit 1946 die Wirtin des schon legendären Landhauses ist. „Weiße Schürzen trage ich immer. Die machen einen guten Eindruck“, sagt die 77jährige.

„Auch Städter sollten sich solch deftige Genüsse mal gönnen“, meint die Chefin de cuisine. Das altmodische Ambiente im knapp 200 Jahre alten Dorfkrug tut ein übriges, Gäste anzuziehen, obwohl die Wirtin keinen Mittagstisch anbietet, freitags grundsätzlich geschlossen und auch sonst eher individuelle Öffnungszeiten hat. Am besten ruft man vorher an, dann hat Anita auch Zeit für einen Klönschnack hinter der Theke mit dem alte Majolika-Zapfhahn. Wenn der Gast Plattdeutsch beherrscht.

Angst darf vor starken Jungs man jedoch nicht haben, denn auch die kernigen Mitglieder des Harley-Davidson-Motorrad-Clubs Hamburg schätzen die Köchin. „Siemers Gasthof“ ist ihr Stammlokal geworden. Wirtin Anita stolz: „Sie haben mich sogar einmal auf eine Spritztour mitgenommen.“

Brigitte Gerkens-Harmann

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen