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■ Zwangsarbeit: Regierung lehnt Fonds abAuch Sinti und Roma fordern Entschädigung

Frankfurt/Main (AFP) – Sinti und Roma, die während der NS- Zeit Zwangsarbeit leisten mußten, fordern ebenfalls Entschädigung von deutschen Firmen. Die Betroffenen müßten an Zahlungen aus dem von verschiedenen Firmen geplanten Entschädigungsfonds genauso berücksichtigt werden wie jüdische Überlebende, forderte der Sprecher des Zentralrates der Deutschen Sinti und Roma, Romani Rose, gestern. Der Rat habe Namen von 500 Sinti und Roma, die in deutschen Rüstungsfirmen Sklavenarbeit leisten mußten. Weitere 600 seien in SS-Betrieben gewesen. Eine besondere Entschädigung fordert der Zentralrat von Degussa für geraubten Schmuck, Zahngold und Eheringe.

Die Bundesregierung lehnte die Errichtung eines Bundesfonds erneut ab. Auf die Anfrage des Grünen-Politikers Volker Beck empfahl sie statt dessen, daß deutsche Firmen freiwillig Beträge an die Stiftungen „Verständigung und Aussöhnung“ in Warschau, Moskau, Minsk und Kiew zahlen sollen.

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