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Hague ja, Euro nein

■ Chef der britischen Konservativen kündigt sofortige Mitgliederbefragung zum Euro an

Berlin (taz) – Der Führer der oppositionellen Konservativen in Großbritannien, William Hague, hat eine Mitgliederbefragung über die Haltung seiner Partei zum Euro angekündigt. In einer dreiwöchigen Aktion vor dem am 6. Oktober beginnenden Jahresparteitag sollen alle etwa 300.000 Parteimitglieder postalisch ja oder nein zu folgender Frage sagen: „Der Parteichef und das Schattenkabinett haben sich geeinigt, daß die Konservative Partei bei der nächsten Wahl als Teil unseres Wahlprogramms gegen eine britische Teilnahme an der gemeinsamen Währung eintreten wird. Bestätigen Sie die Politik des Parteichefs und des Schattenkabinetts?“

Hagues Ankündigung am Montag kam als Reaktion auf Pläne des eurofreundlichen linken Parteiflügels, auf dem kommenden Parteitag für den Euro einzutreten. Hague sagte, es sei Zeit, die Spaltung der Partei über den Euro zu beenden. Die Konservativen führen ihre Wahlniederlage 1997 mehrheitlich auf den innerparteilichen Europastreit und die unklare Haltung des damaligen Premierministers John Major zum möglichen britischen Beitritt zur europäischen Währungsunion zurück. Daher haben sie sich seither auf eine klare Anti-Euro-Linie bei den nächsten Wahlen festgelegt. Es herrscht Einigkeit darüber, daß die überwiegend euroskeptischen Parteimitglieder diesen Kurs massiv bestätigen werden. Somit nimmt Hague mit der Mitgliederbefragung den Kritikern seiner Europapolitik der Wind aus den Segeln.

Die sind auch dementsprechend sauer, während die Euroskeptiker jubeln. Ex-Premierminister Edward Heath, der Großbritannien 1973 in die EG führte, sagte, die Mitgliederbefragung sei nur ein Versuch Hagues, „sich ohne eine richtige Diskussion in der Partei durchzusetzen“. D.J.

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