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Plädoyers im JVA-Prozeß

■ Bremer Staatsanwaltschaft fordert Bewährung für Beamte

Wegen der Mißhandlung von Gefangenenen hat die Staatsanwaltschaft gestern für sieben Beamte der Justizvollzugsanstalt Oslebshausen Bewährungsstrafen zwischen sechs Monaten und einem Jahr gefordert. Von den zwölf angeklagten Tatkomplexen blieben im Laufe der Beweisaufnahme allerdings nur drei übrig. Darunter auch der Fall des Häftlings Hakki B., der von den Beamten geschlagen und verletzt worden sein soll. Die restlichen Taten konnten den Beamten auch nach Auffassung der Staatsanwaltschaft nicht nachgewiesen werden. Außerdem könne man sich bei einigen Zeugen des Eindrucks nicht erwehren, daß sie die Beamten belasten wollten. Das Urteil wird in der nächsten Woche erwartet.

Die jetzt angeklagten Beamten gehörten zu einer Schicht, die in der Untersuchungshaft eingesetzt war. Für die Beamten Jürgen N. und Sandra B., die von der Staatsanwaltschaft stets als Anführer bezeichnet worden waren, forderten die Ankläger auch die höchsten Strafen. Jürgen N. soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft mit einem Jahr auf Bewährung bestraft werden, Sandra B. mit sieben Monaten. Die Beamtin ist in einem vorherigen Verfahren wegen Kör-perververletzung im Amt bereits zu einer Bewährungsstrafe von 13 Monaten verurteilt worden. kes

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