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Iranische Armee alarmiert

■ Der Konflikt mit Afghanistan spitzt sich zu

Teheran (AP/taz) – Irans Armee ist seit gestern in voller Alarmbereitschaft. Anlaß ist der Konflikt mit den afghanischen Taliban. Zuvor waren die Leichen von sieben in Afghanistan getöteten Diplomaten nach Teheran überführt worden.

Bei der Landung des Flugzeugs mit den Särgen auf dem Teheraner Flughafen gestern morgen riefen Angehörige der Toten: „Tod den Taliban!“ Irans Religiöser Führer, Ajatollah Ali Chamenei, erklärte, Militärs und Regierungsverantwortliche müßten bereit sein, „alle notwendigen Entscheidungen“ schnell umzusetzen.

Bei der Einnahme der nordafghanischen Stadt Masar-e Scharif durch die Taliban waren am 8. August elf iranische Diplomaten und ein iranischer Journalist verschleppt worden. Mindestens neun Menschen wurden getötet. Die Taliban hatten die Tat erst dementiert, dann aber eingestanden. Nach Angaben des stellvertretenden iranischen Außenministers Mohsen Aminsadeh konnten zwei der verschleppten Diplomaten fliehen. Sie seien mittlerweile in Teheran, einer von ihnen schwer verletzt.

Die iranische Armee hält derzeit das zweite Großmanöver innerhalb von 14 Tagen an der Grenze zu Afghanistan ab. Daran sind nach offiziellen Angaben 270.000 Soldaten beteiligt – ausgerüstet mit Kampfflugzeugen, Panzern und schweren Geschützen. Die Taliban schickten am Montag etwa 10.000 Soldaten in das Grenzgebiet zum Iran. Bericht Seite 11

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