■ Wahlen im Nordirak für Sommer geplant: Gegnerische Kurdenführer wollen Streit beilegen
Washington (dpa) – Die Führer der beiden verfeindeten Kurdenfraktionen im Nordirak haben sich in Washington auf die Beilegung ihres Konfliktes geeinigt. Unter Vermittlung der USA unterzeichneten Dschalal Talabani von der Patriotischen Union Kurdistans (PUK) und der Führer der Demokratischen Partei Kurdistans (DPK), Massud Barsani, in der Nacht zu gestern ein entsprechendes Abkommen.
US-Außenministerin Madeleine Albright sagte, die Übereinkunft werde es den USA und anderen Staaten erleichtern, die Kurden im Nordirak zu unterstützen. „Sie haben einen Zeitplan, innerhalb dessen sie ihre Differenzen beseitigen wollen.“ Nach Angaben von Albright wollen sich Talabani und Barsani die Führung der Kurden im Nordirak bis zu den im Sommer nächsten Jahres geplanten Wahlen für eine Regionalversammlung teilen. Die Kurdenführer beendeten in Washington die seit sechs Monaten in London und Ankara geführten Verhandlungen.
Albright sagte, das Abkommen sei ein weiterer Schritt, eine demokratische Alternative in der Region zu Bagdad zu entwickeln. Barsani und Talabani erklärten allerdings, die Übereinkunft richte sich nicht gegen Bagdad.
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