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Dagoberts Erinnerungen

Berlin (dpa/bb) – Kaufhauserpresser Dagobert fehlen im Gefängnis vor allem die geistreichen Gespräche: „Hier geht es nur um Porno-Bilder, Status-Symbole wie dicke Uhren, Tätowierungen – Themen, mit denen ich nichts am Hut habe.“ Das erklärte Arno Funke alias Dagobert der Berliner Tageszeitung BZ in einem Interview. Dem 1996 zu neun Jahren Haft Verurteilten, dem inzwischen auch Freigänge gestattet sind, bedeutet das Knastleben demnach nur eines: Lesen. Dostojewskijs „Schuld und Sühne“ habe er verschlungen, schon weil ihn das Thema ja auch persönlich berühre.

Vor rund drei Jahren fing er nach eigener Aussage auch an zu schreiben – seine Memoiren. Die sind jetzt fertig: „Mein Leben als Dagobert“ (Christoph Links Verlag, Berlin) soll am 30.September vorgestellt werden. Das Geld für sein Buch will er als Entschädigung dem von ihm erpreßten Karstadt- Konzern überlassen.

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