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KommentarUndemokratisch

■ Geheimniskrämerei hat Tradition

Die Hoffnung für Vegesack hat seit längerem einen Namen: Der Buxtehuder Investor Frank Albrecht, der als windig-geschickter Geschäftsmann mit seinen Fachmarkt-Komplexen im Norden durch die Presse geistert, soll jetzt Gutes vollbringen im durch die Vulkanpleite gebeutelten Stadtteil. Kein Wunder, daß da schnell Gerüchte kursieren: Will Albrecht nur mit einem riesigen Discountmarkt schnelle Rendite machen? Sollte ihm die städtebauliche Planung etwa total egal sein?

Beides bange Fragen, die in Vegesack bislang niemand beantwortet hat. Ämter- und Volksvertreter im Beirat gehen lieber auf Tauchstation – und nähren weiter die wildesten Spekulationen. Irgendetwas muß hier faul sein, denken sich da alle, die trotz geltenden Rechts bislang nicht richtig informiert wurden. Wie einfach wäre es dagegen gewesen, die Einwohnerversammlung zu wiederholen: Planer, Investor und die Beiratsfraktionen hätten um Akzeptanz werben können. Stattdessen ernten sie weiter pures Mißtrauen.

Fehlende Informationspolitik und damit dummdreiste Geheimniskrämerei haben offenbar in Bremen bei großen Projekten Tradition. Eine Tradition, die in diesem Fall allerdings nicht nur politisch unklug ist, sondern auch noch Bürgerrechte aushebelt und somit nur eine Bezeichnung verdient hat: undemokratisch und bürgerfeindlich. Katja Ubben

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