: „Den Job durchhalten“
■ Eine Eimsbüttler Firma will ab Oktober Sozialhilfeempfängern Jobs vermitteln
Eine Firma in Eimsbüttel will erwerbslosen SozialhilfeempfängerInnen Arbeit verschaffen. Im sogenannten „Job Club“ der „Einfal GmbH“ bekommen Unbeschäftigte ab Oktober Hilfe beim Schreiben von Bewerbungen, üben Vorstellungsgespräche und erstellen Listen mit ihren Stärken und Berufswünschen. Zudem werben zehn BeraterInnen direkt bei Hamburger Betrieben für ihre KlientInnen – ganz nach dem Vorbild der niederländischen Firma Maatwerk, die sich auf ähnliche Weise um Arbeitslose bemüht.
Heute unterzeichnet „Einfal“ einen Kooperationsvertrag mit den vier Sozialdienststellen und dem Arbeitsamt des Bezirks. Sie alle werden erwerbslose SozialhilfeempfängerInnen an den „Job Club“ vermitteln. Bezahlt wird das Projekt je zur Hälfte von der Sozialbehörde und vom Arbeitsamt.
Der Vorteil gegenüber der staatlichen Stellenvermittlung: Viele Erwerbslose vertrauen einer Firma eher als den Behörden, glaubt Christina Leib, die den „Job Club“ leitet: „Wir sind einfach näher an den Menschen dran.“ LehrerInnen, SoziologInnen und SozialarbeiterInnen kümmern sich nicht nur um einen Job, sondern helfen auch „bei persönlichen Problemen“. Die Teilnahme am Projekt ist freiwillig; die Ratsuchenden können jederzeit aussteigen.
Rund 1100 Frauen und Männer in Eimsbüttel haben derzeit keine Anstellung und bekommen vom Sozialamt sogenannte „Hilfe zum Lebensunterhalt“. Um sie wieder auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzubringen, dürfen die zehn BeraterInnen des Job Clubs auch „Stellen akquirieren“, also direkt bei Unternehmen anrufen und sie überreden, zusätzliche Arbeitsplätze einzurichten.
Auch nach Vertragsabschluß bietet der Job Club seine Dienste an, beispielsweise wenn es in der Einarbeitungszeit Probleme gibt. „Wir helfen den Leuten, den Job nicht nur zu kriegen, sondern auch durchzuhalten“, erklärt Leib.
Judith Weber
Job Club: % 41 40 98 14
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