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Viertgrößter deutscher Konzern baut sich um

■ Veba-Konzern reagiert auf schrumpfende Gewinne. Telekom bleibt Schwerpunkt

Berlin/Düsseldorf (dpa/rtr/taz) – Die Düsseldorfer Veba-AG will sich radikal neu organisieren, bestätigte der Konzern gestern. Wie das manager magazin (Hamburg) gestern berichtete, plant Vorstandsvorsitzender Ulrich Hartmann eine Konzentration der Geschäfte auf die Bereiche Energie (PreussenElektra, Veba-Oel, Aral), Chemie (Degussa-Hüls) und Telekommunikation (Otelo, E-Plus).

Für die übrigen Geschäftsaktivitäten gibt es laut Veba aber keine Ausstiegsstrategie und auch keine Verkaufsliste, wie das Magazin berichtete. So stünden die Engagements im Elektronikhandel (Veba Electronics) und in der Chip-Zulieferindustrie (MEMC) auf keiner Verkaufsliste. Vor allem die US- Tochter MEMC hatte im ersten Halbjahr 1998 einen Verlust von 161 Milionen Mark verbuchen müssen. Das Verlustunternehmen soll wieder in die schwarzen Zahlen gebracht werden, hieß es.

Der Immobilienbereich unter dem Dach der Tochter Raab Karcher soll laut Veba nicht verkauft werden. Ihm gehören 130.000 Wohnungen, der 50prozentigen Tochter Deutschbau weitere 40.000. Das Logistik-Unternehmen Stinnes AG wird nach Angaben von Veba im Frühjahr 1999 zu 49 Prozent an die Börse gebracht. In den nächsten zwei bis drei Jahren sollen dann voraussichtlich die restlichen Aktien an die Börse kommen. Die Bereiche der anderen Aktivitäten wie Immobilien, Elektronik oder Logistik seien aber in Zukunft keine Investitionsschwerpunkte mehr.

Diese Bereiche der „anderen Aktivitäten“ trugen 1997 immerhin fast 39 Prozent zum Umsatz und 28 Prozent zum Gewinn bei.

Die Veba wurde 1929 als Vereinigte Elektrizitäts- und Bergwerks-Aktiengesellschaft vom Preußischen Staat gegründet. Nach dem Krieg wurde sie dann privatisiert. Neben 22 Prozent Kleinaktionären liegt die Mehrheit der Aktien bei Banken, Versicherungen und den Vermögensverwaltungen von Unternehmen. Das Konglomerat ist der viertgrößte Konzern Deutschlands. Im ersten Halbjahr 1998 stagnierte der Gewinn vor Steuern bei 2,6 Milliarden Mark, der Umsatz bei 40 Milliarden Mark. Ohne die Einnahmen aus dem Verkauf der Hapag Lloyd wäre der Gewinn um neun Prozent gesunken. Ende Juni beschäftigte die Veba 124.100 Menschen, 5.800 weniger als ein Jahr zuvor.

Vor allem in der Telekommunikation haben die hochfliegenden Pläne der Veba-Oberen einen Dämpfer erhalten: bei den Mobilfunkern von E-plus läuft der Laden zwar ganz gut, erforderte aber hohe Anfangsinvestitionen. Und der mit viel Pomp angekündigte Start ins Festnetz verläuft schleppend. Die 50-Prozent-Tochter Otelo ist seit März Konkurrent der Deutschen Telekom, bleibt mit den Umsätzen aber hinter den Erwartungen zurück. Deshalb feuerten die Veba und Mitbesitzer RWE im Juli Otelo-Geschäftsführer Ulf Bohla. rem

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