: Wieder Sabotage?
■ Neuer Zwischenfall im AKW Krümmel
Im Atomkraftwerk Krümmel wurde offenbar bereits im Juli erstmals ein Flaschenzug manipuliert. Dabei sei eine Last herabgestürzt, erklärte der zuständige Lübecker Oberstaatsanwalt Günter Möller gestern. Allerdings sei niemand verletzt worden. Auf den Unfall sind Behörden und Staatsanwaltschaft jedoch erst jetzt und nach eigenen Ermittlungen aufmerksam geworden: Die AKW-Betreiberin, die Hamburgischen Electricitätswerken (HEW), hatte es nicht für nötig gehalten, irgend jemanden in Kenntnis zu setzen. Es habe sich ja bloß um einen Arbeitsunfall gehandelt, der technische Ursachen gehabt habe, wiegelte HEW-Sprecher Johannes Altmeppen ab.
Vor zwei Wochen erst war bekannt geworden, daß am 20. August in einem Werkzeuglager des umstrittenen Atommeilers bei Geesthacht an zwei Hubzügen angesägte bzw. durchtrennte Kettenglieder entdeckt worden waren. Die taz hamburg hatte damals einen anonymen Anruf und anschließend von der Staatsanwaltschaft die Bestätigung erhalten, daß die Manipulationen als „Sabotageakte“ gewertet würden. Die Staatsanwaltschaft ermittelt seither wegen Sabotage und will auch eine politische Straftat aus dem Lager militanter Atomkraftgegner nicht ausschließen.
Eine heiße Spur gebe es bei den Ermittlungen aber noch nicht, sagte Möller. Zur Zeit prüfe auch der Generalbundesanwalt, ob seine Zuständigkeit für die Ermittlungen gegeben sei. hh
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen