PDS: Auf Abwärtstrend in Bremen

■ Während die Grünen zulegten, verlor die PDS WählerInnen in ihren Hochburgen / Mit Bremer Ergebnis wäre sie nicht in Bonn eingezogen

Hätten PDS-Fans bundesweit so gewählt wie in Bremen, wäre die PSD kaum in den Bundestag gekommen. Zwar rangiert die „Partei des Demokratischen Sozialismus“ im Vergleich westdeutscher Großstädte hier mit 2,6 Prozent der Zweitstimmen immer noch vorne – doch hat sie in Bremen insgesamt 0,3 Prozentpunkte verloren; anders als bei der Bundestagswahl 1994 gaben nur 9.765 BremerInnen ihre Stimme der Ostpartei. In anderen West-Großstädten geht der Trend dagegen – wenn auch nur ganz leicht und immer deutlich unter der drei Prozent-Marge – eher aufwärts. In Hamburg hat die PDS ihr Ergebnis sogar um kleine 1,2 Prozentpunkte verdoppelt. Von den PDS-Westergebnissen völlig unberührt sitzt dennoch weiter eine Bremerin im Bundestag: Die Soziologin Heidi Knake-Werner (54) ist für Sachsen-Anhalt erneut über die Landesliste gekommen.

Daß die Bremer PDS sogar in ihren Hochburgen Wahlverluste hinnehmen mußte – so sackte das 94er Ergebnis im Steintor von 10,68 auf jetzt 7,6 Prozent, im Fesenfeld von 8,42 auf 5,4 Prozent – begründet Gisela Engel, Dritte auf der Landesliste, mit der Richtungswahl. „Viele, die mit uns sympathisieren, haben den Grünen die Stimme gegeben, weil sie den Wechsel wollten“, glaubt sie. Wer allerdings PDS mit der Zweitstimme wählte, blieb der Partei auch mit der Erststimme treu: 51 Prozent der PDS-WählerInnen spendierten ihren aussichstlosen DirektkandidatInnen auch die Erststimme. Mehr als bei jeder anderen Partei. ede