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Die UCK droht Belgrad mit Rache

■ Diplomaten der Kontaktgruppe überprüfen die Lage im Kosovo

Priština/Bonn (AFP/AP) – Die Befreiungsarmee des Kosovo (UCK) hat der serbischen Regierung gestern mit Rache für die in der vergangenen Woche gefallenen Kämpfer gedroht. „Wir schwören, daß wir unsere Opfer auf vielfache Weise rächen werden“, hieß es in einer Erklärung der UCK, die von der albanischen Tageszeitung Koha Ditore in Priština veröffentlicht wurde. Bei den Kämpfen in der vergangenen Woche in der Region Drenica seien elf Kämpfer der UCK getötet worden, hieß es in der Erklärung. Weiter rief die UCK die internationale Gemeinschaft auf, „schneller und energischer“ zu handeln. Ansonsten würden sich die Folgen des Krieges im Kosovo „auf die gesamte Balkan-Region und darüber hinaus“ ausweiten.

Das Führungsmitglied der Kosovo-Albaner, Fehmi Agani, lehnte nach Angaben der Belgrader Nachrichtenagentur Beta die von Serbien geplante provisorische Regierung für die Provinz kategorisch ab. „Wir werden mit dieser Übergangsverwaltung nicht zusammenarbeiten, da sie nur ein ausführendes Organ der serbischen Machthaber ist“, sagte er.

Gleichzeitig widersprach er der Erklärung des serbischen Regierungschefs Mirko Marjanović, daß die serbische Offensive im Kosovo am Vortag eingestellt worden sei. Nach albanischen Angaben wurden gestern die serbischen Angriffe auf Dörfer südlich von Priština fortgesetzt. Demgegenüber gaben die serbischen Behörden bekannt, sie hätten gestern mit dem angekündigten Rückzug von Soldaten und Polizisten in die Kasernen begonnen.

Eine Gruppe von westlichen Diplomaten der Balkan-Kontaktgruppe ist unterdessen im Kosovo eingetroffen, um vor Ort zu überprüfen, ob die serbische Offensive tatsächlich beendet ist und die Truppen zurückgezogen werden. In Bonn will das amtierende Kabinett unter Bundeskanzler Helmut Kohl der Nato zusagen, daß Deutschland im Falle von Luftangriffen gegen serbische Stellungen bis zu 14 Kampfflugzeuge zur Verfügung stellt.

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