piwik no script img

Garzweiler nicht als Ende von Rot-Grün

■ Grüne in NRW: Ja zu Garzweiler bedeutet nicht den Koalitionsbruch

Düsseldorf (dpa/taz) – Am Streit um den Braunkohletagebau Garzweiler II wollen die Grünen die rot-grüne Koalition in Nordrhein-Westfalen nicht scheitern lassen. „Einen Automatismus zum Bruch der Koalition wird es nicht geben“, stellte die Fraktionssprecherin der Grünen im nordrhein- westfälischen Landtag, Gisela Nacken, gestern fest. Auch Ulrich Wehrhöfer, Sprecher der NRW- SPD, sagte, er rechne nicht damit, daß die rot-grüne Ehe wegen des Braunkohletagebaus vor der Trennung stehe. Allerdings habe „im Zweifel der Ministerpräsident das Sagen“. NRW-Wirtschaftsminister Bodo Hombach meinte, die Grünen in Düsseldorf wie in Bonn hätten sich mit dem Projekt arrangiert. Es gehe nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um die Einzelheiten der Genehmigung. „Damit kann ich gut leben.“

Der Streit um Garzweiler II hatte in den letzten Tagen erneut für eine schwere Belastung des Regierungsbündnisses gesorgt. „Wir sprechen nicht von Koalitionskrise“, faßte Nacken eine Fraktionssondersitzung zusammen. Falls die offenen Fragen um den Braunkohletagebau gelöst werden könnten, werde die grüne Fraktion „Recht und Gesetz nicht brechen“.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) legte Umweltministerin Bärbel Höhn (Bündnis 90/Die Grünen) den Rücktritt nahe. Höhn ist Herrin des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens, das als letzte Hürde für das Großprojekt gilt. „Wenn Frau Höhn nicht zwischen ihrer politischen Meinung und ihrer Funktionswahrnehmung als Ministerin zu differenzieren kann, sollte sie im Interesse der Sache Konsequenzen ziehen“, hieß es. duf

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen