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Eklat vor der Buchmesse

■ Türkei verhindert Ausreise der Verlegerin Ayșe Nur Zarakoglu zur Preisverleihung

Frankfurt/Main (dpa) – Kurz vor Beginn der 50. Frankfurter Buchmesse ist es zu schweren Spannungen zwischen den Veranstaltern und der türkischen Regierung gekommen. Mit scharfem Protest reagierten der Börsenverein des Deutschen Buchhandels und die Internationale Verleger- Union gestern in Frankfurt auf die Weigerung der Türkei, den Reisepaß der türkischen Verlegerin Ayșe Nur Zarakoglu zu verlängern. Sie sollte ursprünglich heute den erstmals vergebenen Menschenrechtspreis der Internationalen Verleger-Union auf der Buchmesse entgegennehmen. An ihrer Stelle kommen nun ihr Mann und ihr Sohn. Dieser werde eine Erklärung seiner Mutter verlesen, teilte der Börsenverein mit.

Der scheidende Börsenverein- Vorsteher Gerhard Kurtze bezeichnete die Weigerung der türkischen Behörden als einen „eklatanten Verstoß gegen die Informations-, Meinungs- und Reisefreiheit“. Zudem werde erwogen, die Türkei als künftiges Schwerpunktland der Messe nicht zuzulassen.

Schwerpunktland der diesjährigen Buchmesse ist die Schweiz. Für das Jubiläumsjahr erwartet die Branche laut Börsenverein ein „bescheidenes Wachstum“ von zwei Prozent. Die Veranstalter rechnen mit rund 6.750 Ausstellern, etwa 100 weniger als im Vorjahr. Grund für den Rückgang sei unter anderem die Wirtschaftskrise in Rußland und Ostasien. Allein die Hälfte der russischen Aussteller mußten absagen.

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