: Radio im Ausschuß
■ Direktorium wird erst 1999 abgesetzt
Die Fraktionen der Großen Koalition sind entschlossen, die Amtszeit des derzeitigen Direktoriums von Radio Bremen mit der Änderung des Radio-Bremen-Gesetzes vorzeitig zu beenden. Das wurde gestern auf der Sitzung des Medienausschusses des Bremer Landesparlaments deutlich. Die vorzeitige Ablösung der Leitung des Senders hatte das Rathaus kürzlich öffentlich angekündigt. Die Amtszeit des derzeitigen Direktoriums soll allerdings erst zum 30.4. enden. Dies deutet darauf hin, daß es bisher keinen Nachfolger-Kandidaten für den Intendanten-Posten gibt. Die Findungskommission für zwei andere Mitglieder des Direktoriums, den Fernseh-Chef und den Verwaltungsdirektor, hatte sich kürzlich ohne Ergebnis aufgelöst; für beide enden die Verträge nun, ohne daß sie wissen, ob sie in der neuen Struktur der Leitung des Senders nach dem 1. Mai 1999 wieder einen Platz finden oder nicht.
Rundfunkrat und Verwaltungsrat sahen in dem geplanten vorzeitigen Ende der Amtszeit einen unzulässigen Eingriff der Politik in die unabhängige Selbstverwaltung des Senders. Intendant Karl-Heinz Klostermeier hatte bereits vor einigen Tagen betont, seinen bis Mitte 2000 laufenden Vertrag erfüllen zu wollen. Sowohl Radio Bremen als auch die Oppositionsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen haben eine Prüfung über die Verfassungsmäßigkeit der Gesetzesnovellierung eingeleitet. Klostermeier kündigte auf der Sitzung des Ausschusses an, auch die aktuelle Änderung auf ihre Rechtmäßigkeit überprüfen zu lassen.
Die Novelle des Radio-Bremen-Gesetzes soll Ende dieses Monats im Parlament verabschiedet werden. dpa/taz
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