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Proteste in Ost-Timor

■ Zehntausende fordern in Dili den Rücktritt des von Indonesien eingesetzten Gouverneurs

Berlin (taz) – In Ost-Timor ist es in den vergangenen Tagen zu Massenprotesten gegen den von Jakarta eingesetzten Gouverneur Abilio Soares gekommen. Allein am Montag demonstrierten in der Hauptstadt Dili 25.000 Menschen für die Unabhängigkeit der 1975 von Indonesien besetzten Inselhälfte. Sie forderten die Freilassung des inhaftierten Widerstandsführers Xanana Gusmao. Gouverneur Soares hatte Beamten mit Entlassung gedroht, sollten sie die Forderung nach Unabhängigkeit der früheren portugiesischen Kolonie unterstützen. Soares geriet in letzter Zeit auch in die Kritik derjenigen, die einen Verbleib der Inselhäfte bei Ost-Timor befürworten. Sie werfen ihm Vetternwirtschaft und Korruption vor.

Die Proteste verliefen ohne Zwischenfälle, doch dienten sie Gefangenen im Becora-Gefängnis als Anlaß zur Flucht. Dabei wurden zwei Personen von Schüssen des Wachpersonals verletzt.

Vertreter der Unabhängigkeitsbewegung werfen Jakarta vor, nach der öffentlichkeitswirksamen Truppenreduzierung vor wenigen Wochen jetzt verstärkt im Hinterland gegen die Kämpfer der Unabhängigkeitsbewegung vorzugehen. Sven Hansen

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