■ Auf Gleisen eingeschlafene Einwanderer: Güterzug überfährt sechs Männer in Texas
Norias (AP/taz) – Ein Güterzug hat im Süden des US-Bundesstaates Texas am Montag sechs Männer überfahren. Sie waren sofort tot. Die vermutlich illegalen Einwanderer aus Mexiko hatten auf den Gleisen übernachtet. Offenbar waren die Männer Opfer eines Aberglaubens, daß sie auf Bahngleisen sicher vor Schlangen seien, wie der Sprecher der Bahngesellschaft Union-Pacific, Mark Davis, meinte. „Doch man braucht nur die Gleise entlangzugehen, und man sieht überall Schlangen in zwei Hälften zerteilt.“
Der Zugführer habe mehrmals gehupt, erklärte Davis, als er die Menschen auf den Gleisen gesehen hatte, den Zug aber nicht mehr zum Stoppen bringen können. Warum sich die sechs Männer nicht in Sicherheit gebracht hätten, ist unklar. Wahrscheinlich waren sie mehrere Tage lang unterwegs gewesen und völlig entkräftet, vermutete die Vertreterin des Sheriffs von Kenedy County: „Die meisten Illegalen wandern vier, fünf Tage, ohne etwas zu essen, ohne zu schlafen. Und dann wachen sie einfach nicht auf, wenn ein Zug kommt.“
Das Unglück ereignete sich rund 100 Kilometer nördlich der mexikanischen Grenze in einem unbewohnten Wüstengebiet. In derselben Region waren im Sommer neun illegale Eingewanderte bei glühender Hitze verdurstet.
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