: Proteste in Palästina
■ Israelische Siedler und palästinensische Islamisten über Nahost-Abkommen empört
Jerusalem (AFP/AP) – Als Reaktion auf das Nahost-Abkommen von Wye haben am Wochenende jüdische Siedler Straßenkreuzungen im Westjordanland blockiert. Ein Siedlersprecher sagte, es seien 31 Kreuzungen blockiert und Autoreifen angezündet worden. Es sei zu Zusammenstößen mit der Polizei und mit Palästinensern gekommen. Die Polizei nahm 27 Menschen fest. Der Vorsitzende der ultrarechten Moledet-Partei, Rehavam Seevi, erklärte, die Unterzeichnung des Abkommens markiere „einen der traurigsten Tage in der Geschichte Israels“.
Auch der geistliche Führer der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas, Scheich Ahmad Jassin, kritisierte das „ungerechte Abkommen“. Hamas lehne die Einigung ab, „weil sie unser Land, unsere heiligen Stätten und unser gesamtes Leben der israelischen Besatzung opfert“. Die palästinensische Polizei nahm einen der höchsten Würdenträger der Hamas, Scheich Hamed al-Bitawi, fest. Er hatte erklärt, das Nahost- Abkommen widerspreche islamischem Recht. Für die Organisation Islamischer Heiliger Krieg (Dschihad) erklärte einer ihrer Führer, Nafis Assam, er hoffe, daß „die weisen und ehrenhaften Leute“ sich gegen den Vertrag erhöben.
Gestern lieferten sich in Ramallah rund hundert Mitglieder von Jassir Arafats al-Fatah eine Auseinandersetzung mit Sicherheitskräften der Autonomieregierung. Dabei wurde mindestens eine Person schwer verletzt. Grund war die Beschlagnahme illegaler Waffen durch den Geheimdienst der Autonomieregierung.
Kommentar Seite 12
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen