Zurück zu den Wurzeln

■ Bei Pinneberg steht Deutschlands einziges Baumschulmuseum

Wie das Gerippe eines Walfisches wirkt das alte Holzgestell in der Scheune. Doch schwere Ketten verraten, daß mit diesem Gerüst einst etwas Großes festgezurrt wurde: In das Holzkorsett wurden vor hundert Jahren Bäume gesteckt, um sie mit der Bahn zu transportieren. Diese Technik war die Grundlage des wirtschaftlichen Aufschwungs im Kreis Pinneberg, der sich zum weltweit größten zusammenhängenden Baumschulgebiet entwickelte. Diese Geschichte wird seit fünf Jahren in einem bundesweit einmaligen Museum in Prisdorf (Kreis Pinneberg) dokumentiert.

In den Hallen einer ehemaligen Baumschule steht eine beachtliche Auswahl von Maschinen, Geräten und Dokumenten „aus der Zeit der Hand- und Pferdearbeit“, berichtet der Kulturhistoriker und Museumsleiter Ingo Puder. Aber auch motorgetriebene Geräte der 30er und 40er Jahre sind zu sehen. Bei einem Rundgang können sich BesucherInnen über alle Stationen der Bäume vom Pflanzen bis zum Versand informieren. Jahrzehntelang hatten Baumschuler und Politiker im Kreis Pinneberg über ein besonderes Museum diskutiert. Doch erst konnten sie sich nicht auf ein Konzept verständigen, später fehlte das Geld. Schließlich nahmen einige Befürworter die Sache ohne staatliche Unterstützung in die Hand und eröffneten das Museum im Mai 1994. Fünf Männer und eine Frau arbeiten ehrenamtlich für die Ausstellung; Ein Förderverein bringt alljährlich die Miete in Höhe von 20.000 Mark auf. lno