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Dresdner Bank stürzt, Dividende bleibt

■ Betriebsergebnis sackt durch Börsenturbulenzen um 26,8 Prozent ab. 240 Millionen mußten wegen Hedge-Fond abgeschrieben werden

Frankfurt/Main (AP) – Die weltweiten Finanzkrisen haben auch der Dresdner Bank einen heftigen Schlag versetzt. Wie die drittgrößte deutsche Bank gestern mitteilte, brach das Betriebsergebnis in den ersten neun Monaten um 26,8 Prozent auf 1,737 Milliarden Mark ein. Unterm Strich hielt die Frankfurter Bank jedoch trotz der Entwicklung der letzten Monate durch den Verkauf von Anteilsbesitz ihren Gewinn vor Steuern mit einem Minus von 3,3 Prozent annähernd konstant. Insofern wird eine Dividende in Vorjahreshöhe erwartet.

Der Vorstand der Bank betonte im Aktionärsbrief, daß die Finanzkrisen und die Börsenturbulenzen „das Konzernergebnis im dritten Quartal 1998 deutlich belastet“ hätten. Das Rekordergebnis aus dem ersten Halbjahr habe der Bank aber geholfen, das schlechte Quartal auszubügeln.

Die schwersten Schrammen holte sich der Handelssektor, der die Krise an den Kapitalmärkten voll zu spüren bekam. Der Nettoertrag stürzte in den ersten neun Monaten deutlich um 34,1 Prozent auf 554,6 Millionen Mark unter das Rekordniveau des Vorjahres. Trotz der schwierigen Marktverhältnisse habe die Bank aber auch im dritten Quartal mit 65 Millionen Mark im Handel ein positives Ergebnis erzielt.

Auch Abschreibungen der Bank in Höhe von 240 Millionen Mark wegen ihres Engagements bei dem in Schieflage geratenen Hedge Fonds LTCM belasteten das Ergebnis. Angesichts der Finanzkrisen in Asien und Rußland sah sich das Kreditinstitut veranlaßt, seine Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 34 Prozent auf 1,248 Milliarden Mark zu erhöhen. Am Aktienmarkt sackte das Papier der Dresdner Bank zunächst ab, kletterte dann aber im Sog des steigenden Marktes ins Plus.

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