: Rubelregen hat eventuell IWF-Segen
■ Der Internationale Währungsfonds hält eine Ausweitung der Geldmenge im Rahmen eines Finanzkonzepts für akzeptabel
Moskau (rtr/dpa) – Der Internationale Währungsfonds (IWF) ist mit einer begrenzten Erhöhung der russischen Geldmenge durch Ausgabe neuer Rubelnoten einverstanden. Voraussetzung sei jedoch, daß die Geldmengenausweitung Teil eines umfassenden Finanzkonzepts zum Abbau der Staatsschulden sei, sagte ein Vertreter des IWF am Montag in Moskau. Ein durch Ausgabe neuer Rubelnoten finanzierter Kredit der Zentralbank dürfe jedoch nicht allein stehen. Bislang habe der IWF der Ausgabe neuer Rubel im Wert von umgerechnet rund 1,24 Milliarden Mark noch nicht zugestimmt, so der IWF-Vertreter.
Die russische Regierung will jetzt mit deutschen Banken über Sanierungskredite für angeschlagene russische Geschäftsbanken verhandeln. Wirtschaftsminister Andrej Schapowaljanz werde am Donnerstag und Freitag in Frankfurt Gespräche führen, meldete gestern die Nachrichtenagentur Interfax. Zentralbankchef Wiktor Geraschtschenko hatte bei der Vorstellung des Antikrisenprogramms der Regierung zur Überwindung der schweren Finanz- und Regierungskrise die Hoffnung geäußert, daß ausländische Kreditinstitute bei der Sanierung des russischen Bankensystems helfen würden. Der Anteil von ausländischem Kapital an russischen Banken sei mit etwa vier Prozent bisher nur sehr gering.
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