: Sport ist Chefsache
■ Die SPD übernimmt auch den Vorsitz im Sportausschuß des Deutschen Bundestages
Bonn/Frankfurt (dpa) – Die SPD hat sich gestern im Ältestenrat des Deutschen Bundestages als stärkste Regierungspartei den Vorsitz im Sportausschuß gesichert. Knapp zwei Wochen zuvor war der Sport in der Koalitionsvereinbarung zwischen den Sozialdemokraten und Bündnis 90/Die Grünen mit einem Passus eigens herausgestrichen worden. Vor allem der neue Bundeskanzler Gerhard Schröder hat in der letzten Zeit immer wieder sein starkes Interesse an der sozialen Funktion der Sportvereine und -verbände betont und die Erwähnung in dem Vertragswerk gegenüber den Grünen wohl durchgesetzt.
Nach den Signalen aus Bonn können die Sportverbände auf mindestens die gleiche finanzielle Unterstützung durch den Bund wie in der Vergangenheit hoffen. „Die neue Bundesregierung wird die finanziellen Rahmenbedingungen für den Sport verbessern, der Sportwissenschaft stärkere Aufmerksamkeit schenken und auch ein Sonderförderprogramm für Sportstätten nach den Kriterien des Goldenen Plans Ost auflegen“, heißt es in der Koalitionsvereinbarung vom 20. Oktober. Mit rund 216 Millionen Mark jährlich gilt das für Sport zuständige Bundesinnenministerium als Hauptsponsor der Verbände.
Wer die Nachfolge des CDU- Politikers Engelbert Nelle als Vorsitzender antritt, wird Anfang kommender Woche in den Fraktionsbesprechungen der SPD entschieden. Als aussichtsreichster Kandidat gilt Friedhelm Julius Beucher. Die PDS hatte damit geliebäugelt die gedopt habende DDR-Olympiasiegerin Ruth Fuchs zu benennen, dann aber auf den Sportausschuß verzichtet und sich den publicityträchtigeren Petitionsausschuß gesichert.
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