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So kaufen Sie richtig

■ Der Trend ist eindeutig: Gesunde Lebensmittel aus ökologischem Anbau landen zunehmend in den Einkaufskörben. Nur wenn mindestens 95 Prozent der Zutaten kontrolliert ökologischen Ursprungs sind, darf der Hersteller da

„Der Trend zu einer gesunden und umweltbewußen Ernährung hält an.“ Das stellt die Arbeitsgemeinschaft der Verbraucherverbände (AgV) fest. Wer ökologisch erzeugte Produkte kauft, tut sich selbst etwas Gutes und leistet einen Beitrag zur umweltschonenden Herstellung von Lebensmitteln. Doch trotz häufig bekundeten Interesses an Öko-Produkten liegt ihr Anteil am Gesamtsortiment derzeit nur bei zwei Prozent. Viele Verbraucher nämlich hält nicht nur der meist höhere Preis vom Kauf ab – hinzu kommen oft Zweifel und Verwirrung durch zahlreiche unterschiedliche Kennzeichnungen. Worauf ist zu achten?

„Öko-Lebensmittel“ sind Produkte, deren landwirtschaftlich erzeugte Rohstoffe nach den Vorgaben des ökologischen Landbaus hergestellt werden. Der Landwirt muß die Richtlinien der europäischen „Öko-Verordnung“ einhalten. „Es wird bewußt darauf verzichtet, Höchsterträge und Höchstleistungen zu erzielen, um hochwertige und gesundheitlich unbedenkliche Lebensmittel zu produzieren“, erklärt ein Ratgeber der Stiftung Ökologie & Landbau. Ausgewogener Ackerbau erhält die biologische Vitalität des Bodens, als Dünger dient Mist aus der Viehhaltung, Fleisch und Gemüse werden vorzugsweise regional und verbrauchernah vermarktet, Massentierhaltung und Legebatterien sind tabu. Nicht zugelassen sind chemisch-synthetische Dünge-, Pflanzenbehandlungs-, Lagerschutz- und Nachreifemittel sowie Hormone und Wachstumsstoffe. Das alles jedoch hat seinen Preis, denn damit verbunden sind ein höherer Arbeitsaufwand und niedrigere Erträge als in der konventionellen Landwirtschaft.

Die EG-Verordnung sei „grundsätzlich positiv zu bewerten“, heißt es in dem Ratgeber, habe sich doch gezeigt, daß „sie für mehr Klarheit beim Einkauf sorgt“. Folglich sollten Verbraucher beispielsweise auf Begriffe wie „ökologisch“, „biologisch“, „naturnah“, „naturgemäß“ oder „bio“ achten, denn sie dürfen nur auf solchen Produkten stehen, die im Sinne dieser Verordnung erzeugt und kontrolliert werden. Bei Mischprodukten, wie beispielsweise manche Müsli-Sorten, deren Zutaten nur zu 50 bis 70 Prozent aus ökologischem Anbau stammen, darf der Öko-Hinweis nur auf der Liste der Inhaltsstoffe stehen. Bei einem Anteil der ökologisch erzeugten Rohstoffe von mindestens 70 Prozent sind die Worte „biologisch“ oder „ökologisch“ unter Angabe der genauen Prozentzahlen vorn auf der Verpackung erlaubt. Erst dann, wenn mindestens 95 Prozent der Zutaten kontrolliert ökologischen Ursprung sind, darf der Hersteller mit den Begriffen „Bio“ oder „Öko“ auch im Namenszug seines Produktes werben. Doch warnt die AgV vor Warenzeichen, die sich die Lebensmittelindustrie noch vor Inkrafttreten der Öko-Verordnung hat eintragen und schützen lassen: „Es gibt eine Reihe von Lebensmitteln, die das Wort ,Bio‘ führen, mit ökologischem Landbau aber nichts zu tun haben“, heißt es in einem Faltblatt. Als Beispiele werden „Biofit“, „Biobrunch“ und „Bioreform“ genannt, aber auch der bekanntere „Bioghurt“.

Zahlreiche ökologisch wirtschaftende Landwirte sind in einzelnen Anbauverbänden organisiert, die sich wiederum zur Arbeitsgemeinschaft Ökologischer Landbau zusammengeschlossen und verpflichten haben, nach gemeinsam festgelegten Bedingungen zu produzieren, die zum Teil sogar noch strenger sind als die gesetzlichen Vorschriften. Mit Sicherheit Ökoware kauft also, wer auf die Schriftzüge der überregional bekannten Verbände achtet, wie beispielsweise Demeter, Biokreis, Anog, Naturland, Bioland, EcoVin, Gäa, Biopark und Ökosiegel. Sicher kauft auch – egal, ob im Naturkostladen, Reformhaus oder Supermarkt –, wer zu Nahrungsmitteln mit dem runden EWG-Kontrollzeichen „ökologische Agrarwirtschaft“ greift, dem eine Kontrollnummer zur Seite steht. Sicher kauft man auch auf Öko-Märkten – Orte und Termine stehen oft in den Lokalzeitung – , über Einkaufsgemeinschaften oder direkt ab Hof.

Adressen von direktvermarktenden Bauern sowie Bio-Metzgern in Deutschland gibt es auf rund 400 Seiten, nach Postleitzahlen geordnet in: „Einkaufen direkt beim Biobauern“, Hrsg. Verbraucherinitiative Bonn, Deukalion Verlag, ISBN 3-930720-84-1, 24 DM alo

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