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Fredy Studer/ Robyn Schulkowsky

Duos 1,2 (For 4 Ears Records CD 926)

Das Universum perkussiver Klänge ist im 20. Jahrhundert regelrecht explodiert. Während früher nur Marschtrommel, große Trommel, Pauken und Metallbecken zum Einsatz kamen, steht dem modernen Drummer ein Riesenarsenal an Perkussionsinstrumenten zur Verfügung, das von ethnischen Schlagwerkzeugen aus aller Welt bis zu selbstkonstruierten Klangerzeugern aus Schrott reicht. Fredy Studer und Robyn Schulkowsky kommen aus unterschiedlichen musikalischen Genres. Studer hat sich im modernen Jazz einen Namen gemacht und mit der Crème de la crèmezeitgenössischer Improvisatoren gearbeitet. Die Amerikanerin Robyn Schulkowsky, die seit Jahren in Deutschland lebt, gilt dagegen als führende Perkussionistin der Neuen Musik, mit einem Faible für John Cage.

In zwei längeren Trommeldialogen loten sie die Schnittflächen der beiden Stilgattungen aus. Nichts ist vorabgesprochen, vielmehr wird aus dem Augenblick heraus improvisiert. Es ist paradox: Der Musik haftet nichts Zufälliges an, obwohl der Zufall regiert. Die beiden folgen intuitiv einer untergründigen Spannungskurve, die dynamische Schwankungen und wechselnde Klangtexturen in komplexer Weise miteinader verbindet.

Es beginnt mit einem Dröhnen aus der Ferne, das an- und abschwillt, um sich mit dumpfen Trommelschlägen zu einem rituellen Tanz zu steigern. Langsam ziehen dunkle Klanggewitter auf, die sich in stakkatohaften Wirbeln entladen, bis hellere Töne von Glocken, Cymbals und Schellenringen in den Vordergrund treten. Die Trommelmusik des Duos wirkt derart kontrastreich und dicht, daß man keinen Moment ein Melodieinstrument vermißt.

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