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Schröder für Rente ab 60

■ Frühe Rente ohne finanzielle Einbußen soll zentraler Teil des „Bündnis für Arbeit“ werden

Bonn/Hamburg (dpa) – Arbeitnehmer sollen nach dem Willen von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) künftig schon mit 60 ohne finanzielle Einbußen in Rente gehen können. Mit Hilfe der Tarifpartner wolle die Regierung eine entsprechende Regelung finden, kündigte Schröder in der Bild am Sonntag an. Während die Gewerkschaften ein solches Modell befürworteten, halten Arbeitgeber und FDP eine Frühverrentung ohne finanzielle Einbußen langfristig für nicht finanzierbar. Derzeit werden die Renten um 18 Prozent gekürzt, wenn jemand mit 60 statt mit 65 in Rente geht.

Schröder betonte, ein früherer Ruhestand werde neben einem Sofortprogramm für Arbeit und Ausbildung bei den geplanten Gesprächen mit Gewerkschaften und Wirtschaftsführern im Vordergrund stehen. Er denke an eine „Beschäftigungsbrücke zwischen Jung und Alt“.

Die IG Metall hatte bereits vor einigen Wochen ein neues Finanzierungsmodell für ein vorzeitiges Ausscheiden von Arbeitnehmern aus dem Berufsleben präsentiert. IG-Metall-Chef Klaus Zwickel schlug dazu Tariffonds vor, in die ein Teil der Lohnerhöhungen sowie ein zusätzlicher Beitrag der Unternehmen eingezahlt werden könnte.

Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt lehnte solche Fonds klar ab. Es mache keinen Sinn, „auf der einen Seite die gesetzlichen Personalkosten entlasten zu wollen, und auf der anderen Seite die tariflichen Personalzusatzkosten mit einem Fonds in die Höhe zu treiben“, sagte er. Außerdem sei zu befürchten, daß „die Gewerkschaften bei den Tarifverhandlungen den Tariffonds-Abschlag auf ihre Lohnforderungen draufsatteln“. Stattdessen plädierte der Arbeitgeberchef für eine „Basissicherung“ in der gesetzlichen Rentenversicherung, die durch mehr private Vorsorge und mehr freiwillige betriebliche Altersversorgung ergänzt werden solle. Auch FDP- Generalsekretär Guido Westerwelle lehnt eine Rente mit 60 ab. Der Super Illu sagte er, gefragt seien flexible Arbeitszeiten und Teilzeitmodelle. Schon früher habe Frühverrentung nicht dazu geführt, daß junge Menschen in Arbeit gekommen seien.

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