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Drastische Einschnitte

Gerade vier Monate hatte das Kieler Institut des früheren schleswig-holsteinischen CDU-Staatssekretärs Fritz Beske Zeit, um sein Gutachten zur Neustrukturierung der Berliner Krankenhäuser zu erstellen. 1,7 Millionen Mark haben sich die Krankenkassen das Gutachten kosten lassen, das sie mit dem Senat in Auftrag gaben.

Die Ergebnisse: Mit 83 Betten pro 10.000 EinwohnerInnen gibt es in Berlin neun mehr als im Bundesdurchschnitt. Die Verweildauer ist mit 14,5 Tagen länger (Bundesschnitt: 11,4 Tage). Die Fallkosten liegen mit 9.353 Mark 55 Prozent über den durchschittlichen bundesweiten Beträgen. Die Personalkosten übertreffen den bundesweiten Schnitt um 47 Prozent, die Verwaltungskosten um 60 Prozent, die Sachkosten für Energie oder Essen sogar um 77 Prozent.

Die Maßnahmen: Die Gutachter schlagen vor, sieben der insgesamt 70 Berliner Krankenhäuser sowie weitere 16 Nebenstandorte zu schließen. Das Uni-Klinikum Benjamin Franklin soll in ein normales Krankenhaus verwandelt und dann gemeinsam mit den anderen verbleibenden städtischen Kliniken privatisiert werden. Das Land soll die Folgekosten für den Abbau von bis zu 8.000 Arbeitsplätzen übernehmen. Rund 3.500 der insgesamt 27.600 Betten sollen gespart, Tausende andere umverteilt werden. Letzteres würde 550 Millionen Mark kosten.

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